Der Autor, Gotthold Ephraim Lessing, sprach unsere Gruppe an, da wir schon im Vorhinein das Buch Nathan der Weise gelesen hatten, eines seiner später erschienenen Werke. Durch das bereits vorhandene Vorwissen über den Autor, wussten wir schon bereits auf welche Sprachliche Schwierigkeit und dramatische Struktur wir uns einlassen. Der Titel des Buches war ebenso ein Grund für die Auswahl. ”Emilia Galotti” war für uns nichts aussagend und so wussten wir nicht auf was wir uns vorbereiten sollen. Es war ein Sturz ins ungewissen.
Wir als Gruppe empfanden die verwendete Sprache des Autors als äusserst schwer, doch durch die Ausgabe von Suhrkamp konnten wir dies relativ gut umgehen. Die Suhrkamp Ausgabe beinhaltet viele Kommentare und Erklärungen am Seitenrand. Diese hat uns beim Verständnis geholfen, störte aber leider immer wieder den Lesefluss.
Im ersten Aufzug werden uns die Verschiedenen Personen vorgestellt. Der Prinz wirkte für uns hier sehr unsympathisch. Zum Beispiel bei der Aussage: «Klagen nichts als Klagen! Bittschriften nichts als Bittschriften.» Bei dieser Aussage sahen wir bereits die Ignoranz des Prinzen. Seinem ganzen Königreich geht es vermutlich schlecht und er stellt sich in die Opferrolle mit dem Satz: «und man beneidet uns noch!». Nicht nur seine Ignoranz schien uns sehr unsympathisch auch seine Beziehung zu der Gräfin Orsina nahmen wir negativ wahr. Der Prinz antwortet zu seinem Kammerdiener auf die Aussage, dass die Gräfin gestern in die Stadt gekommen ist: «Desto schlimmer- besser wollt’ ich sagen.» Wir mussten hier an eine Heirat im Sinne der Politik und nicht der Liebe denken, was typisch für diese Zeit ist. Im Weiteren des Ersten Aufzugs wird das Gemälde von Emilia Galotti dem Prinzen gezeigt. Durch das aufgeregte Verhalten und vielen Bemerkungen des Prinzen wird dem Leser ganz klar vermittelt, um was für eine Schönheit es sich bei Emilia Galotti handeln muss. Wir konnten uns aber als Leser noch kein klares Bild von Emilia Galotti machen, da sie im ersten Aufzug nicht äusserlich beschrieben wird, sondern immer nur über ihre Schönheit geredet wird. Will Lessing kein Schönheitsideal befürworten oder wieso wird hier keine Beschreibung genannt?
Als Marinelli den Prinzen nach absoluter Freiheit bei der Problemlösung von Emilia Galotti fragt, wurde uns die Rücksichtlosigkeit des Prinzen klar. Der Prinz nutzt all seine Vorteile und seine Macht aus, um somit an Emilia Galotti ranzukommen. Wie weit darf Liebe gehen? Kann man ein «Nein» einfach nicht akzeptieren? Zu was würde dies in unserer Gesellschaft führen? Wir denken, dass Liebe immer beidseitig sein muss. Eine einseitige Liebe führt immer zu Problemen oder Unglück.
Das Gespräch zwischen Emilia Galotti und dem Graf Appiani wirkt auf uns sehr positiv. Die beiden empfinden wir als sehr glücklich und wir denken, sie hätten sicherlich eine wunderschöne Zukunft miteinander haben können. Es stimmt uns traurig, wenn wir an das Vorhaben des Prinzen denken. Wie kann die Liebe einer Person eine Liebe eines Paares zerstören? Der Prinz erschien uns nun noch unsympathischer als zuvor. Wie kann er sich das Recht nehmen, eine so wunderschöne Beziehung zu zerstören?
Im dritten Aufzug findet ein Überfall auf die Kutsche der Galottis statt, bei welchem der Graf Appiani ermordet wird. Die Peripetie des Werkes war für uns vorhersehbar, berühret uns aber umso mehr. Die Rücksichtlosigkeit und Willkür des Prinzen haben jetzt ein Leben auf dem Gewissen. Uns scheint es unverständlich, wie solch eine Tat die Liebe Emilia Galottis bewirken sollte. Durch diese Tat wird Emilia Galotti von dem Prinzen sicherlich mehr angewidert als entzückt. Die unschuldige Emilia Galotti kann nichts für die Willkür des Prinzen, leidet jedoch unter ihr. Bis zu diesem Punkt war der Prinz lediglich unsympathisch für uns. Jetzt entwickelt sich ein richtiger Hass gegen den Prinzen. Besitzt der Prinz denn keine Moral?
Der vierte Aufzug gefiel uns bis dahin am besten. Den Prinzen erwarten hier erste Konsequenzen für sein rücksichtsloses Verhalten. Als Marinelli dem Prinzen von dem Tode des Grafen Appiani erzählt, zeigt der Prinz sogar kurz Reue. Dies überraschte selbst uns. Es zeigte uns, dass der Prinz dennoch ein wenig Menschlichkeit besitzt. Diese Reue hält jedoch nicht lange an und der Mord wird schnell als Zufall abgestempelt.
Als die Gräfin Orsina den Prinzen besucht und mit ihm reden möchte, ignoriert der Prinz sie einfach. Dieses Verhalten des Prinzen steigert unseren Hass auf ihn nur noch weiter. Wie kann man nur so respektlos mit einem geliebt geglaubten Menschen umgehen? Die Verletzte Gräfin Orsina will nun die Nachricht, dass der Prinz der Mörder vom Grafen Appiani ist, verbreiten. Endlich hat das Verhalten des Prinzen Konsequenzen! Ausserdem übergibt sie einen Dolch dem Vater von Emilia Galotti, so dass sich der Vater direkt Rächen kann. Wir denken hier an eine Auge um Auge Situation, welche wir nicht befürworten.
Die Katastrophe des Dramas ist der Mord Emilia Galottis, welcher vom Vater ausgeführt wird. Dies haben wir uns niemals vorstellen können. Wir hätten gedacht, dass der Vater den Prinzen ermordet, um so seine Tochter zu retten. Durch den Mord an Emilia Galotti, konnte der Vater nur ihre Unschuld und Tugend retten, nicht aber das Leben seiner Tochter. Wieso hat er nicht den Prinzen getötet, welcher es sicherlich mehr verdient hätte? Wieso war Emilia Galotti so selbstbewusst über ihre Ermordung?
Der Prinz hat die Schuld des Mords auf Marinelli geschoben. Er wollte den Vater, welcher sich für seine Tochter eingesetzt hat, um ihre Tugend und Unschuld zu bewahren, nicht noch bestrafen. Am Ende hat der Prinz dennoch Mitleid mit der Familie Galotti. Jedoch handelt er auch hier wieder egoistisch. Anstelle selber für seine Fehler und Taten einzustehen, bestraft er nun sein Kammerdiener Marinelli, welcher nur die Befehle des Prinzen ausgeführt hat.
Als wir das Drama fertiggelesen haben, bemerkten wir, dass Emilia Galottis Persönlichkeit nur schlecht zum Vorschein kommt. Emilia Galotti wird im Verlaufe des Buches immer wieder fremdbestimmt zu Beginn von Ihren Eltern und später wäre ihre Leben sicherlich von dem Prinzen bestimmt worden. Erst als sie ihren Vater anfleht, sie zu erstechen, wirkt sie selbstbestimmend. Wird so die Aufklärung angespielt? Welche anderen Personen könnte man als aufgeklärt beschreiben? Den Prinzen sicherlich nicht.
Wir als Gruppe empfanden die verwendete Sprache des Autors als äusserst schwer, doch durch die Ausgabe von Suhrkamp konnten wir dies relativ gut umgehen. Die Suhrkamp Ausgabe beinhaltet viele Kommentare und Erklärungen am Seitenrand. Diese hat uns beim Verständnis geholfen, störte aber leider immer wieder den Lesefluss.
Im ersten Aufzug werden uns die Verschiedenen Personen vorgestellt. Der Prinz wirkte für uns hier sehr unsympathisch. Zum Beispiel bei der Aussage: «Klagen nichts als Klagen! Bittschriften nichts als Bittschriften.» Bei dieser Aussage sahen wir bereits die Ignoranz des Prinzen. Seinem ganzen Königreich geht es vermutlich schlecht und er stellt sich in die Opferrolle mit dem Satz: «und man beneidet uns noch!». Nicht nur seine Ignoranz schien uns sehr unsympathisch auch seine Beziehung zu der Gräfin Orsina nahmen wir negativ wahr. Der Prinz antwortet zu seinem Kammerdiener auf die Aussage, dass die Gräfin gestern in die Stadt gekommen ist: «Desto schlimmer- besser wollt’ ich sagen.» Wir mussten hier an eine Heirat im Sinne der Politik und nicht der Liebe denken, was typisch für diese Zeit ist. Im Weiteren des Ersten Aufzugs wird das Gemälde von Emilia Galotti dem Prinzen gezeigt. Durch das aufgeregte Verhalten und vielen Bemerkungen des Prinzen wird dem Leser ganz klar vermittelt, um was für eine Schönheit es sich bei Emilia Galotti handeln muss. Wir konnten uns aber als Leser noch kein klares Bild von Emilia Galotti machen, da sie im ersten Aufzug nicht äusserlich beschrieben wird, sondern immer nur über ihre Schönheit geredet wird. Will Lessing kein Schönheitsideal befürworten oder wieso wird hier keine Beschreibung genannt?
Als Marinelli den Prinzen nach absoluter Freiheit bei der Problemlösung von Emilia Galotti fragt, wurde uns die Rücksichtlosigkeit des Prinzen klar. Der Prinz nutzt all seine Vorteile und seine Macht aus, um somit an Emilia Galotti ranzukommen. Wie weit darf Liebe gehen? Kann man ein «Nein» einfach nicht akzeptieren? Zu was würde dies in unserer Gesellschaft führen? Wir denken, dass Liebe immer beidseitig sein muss. Eine einseitige Liebe führt immer zu Problemen oder Unglück.
Das Gespräch zwischen Emilia Galotti und dem Graf Appiani wirkt auf uns sehr positiv. Die beiden empfinden wir als sehr glücklich und wir denken, sie hätten sicherlich eine wunderschöne Zukunft miteinander haben können. Es stimmt uns traurig, wenn wir an das Vorhaben des Prinzen denken. Wie kann die Liebe einer Person eine Liebe eines Paares zerstören? Der Prinz erschien uns nun noch unsympathischer als zuvor. Wie kann er sich das Recht nehmen, eine so wunderschöne Beziehung zu zerstören?
Im dritten Aufzug findet ein Überfall auf die Kutsche der Galottis statt, bei welchem der Graf Appiani ermordet wird. Die Peripetie des Werkes war für uns vorhersehbar, berühret uns aber umso mehr. Die Rücksichtlosigkeit und Willkür des Prinzen haben jetzt ein Leben auf dem Gewissen. Uns scheint es unverständlich, wie solch eine Tat die Liebe Emilia Galottis bewirken sollte. Durch diese Tat wird Emilia Galotti von dem Prinzen sicherlich mehr angewidert als entzückt. Die unschuldige Emilia Galotti kann nichts für die Willkür des Prinzen, leidet jedoch unter ihr. Bis zu diesem Punkt war der Prinz lediglich unsympathisch für uns. Jetzt entwickelt sich ein richtiger Hass gegen den Prinzen. Besitzt der Prinz denn keine Moral?
Der vierte Aufzug gefiel uns bis dahin am besten. Den Prinzen erwarten hier erste Konsequenzen für sein rücksichtsloses Verhalten. Als Marinelli dem Prinzen von dem Tode des Grafen Appiani erzählt, zeigt der Prinz sogar kurz Reue. Dies überraschte selbst uns. Es zeigte uns, dass der Prinz dennoch ein wenig Menschlichkeit besitzt. Diese Reue hält jedoch nicht lange an und der Mord wird schnell als Zufall abgestempelt.
Als die Gräfin Orsina den Prinzen besucht und mit ihm reden möchte, ignoriert der Prinz sie einfach. Dieses Verhalten des Prinzen steigert unseren Hass auf ihn nur noch weiter. Wie kann man nur so respektlos mit einem geliebt geglaubten Menschen umgehen? Die Verletzte Gräfin Orsina will nun die Nachricht, dass der Prinz der Mörder vom Grafen Appiani ist, verbreiten. Endlich hat das Verhalten des Prinzen Konsequenzen! Ausserdem übergibt sie einen Dolch dem Vater von Emilia Galotti, so dass sich der Vater direkt Rächen kann. Wir denken hier an eine Auge um Auge Situation, welche wir nicht befürworten.
Die Katastrophe des Dramas ist der Mord Emilia Galottis, welcher vom Vater ausgeführt wird. Dies haben wir uns niemals vorstellen können. Wir hätten gedacht, dass der Vater den Prinzen ermordet, um so seine Tochter zu retten. Durch den Mord an Emilia Galotti, konnte der Vater nur ihre Unschuld und Tugend retten, nicht aber das Leben seiner Tochter. Wieso hat er nicht den Prinzen getötet, welcher es sicherlich mehr verdient hätte? Wieso war Emilia Galotti so selbstbewusst über ihre Ermordung?
Der Prinz hat die Schuld des Mords auf Marinelli geschoben. Er wollte den Vater, welcher sich für seine Tochter eingesetzt hat, um ihre Tugend und Unschuld zu bewahren, nicht noch bestrafen. Am Ende hat der Prinz dennoch Mitleid mit der Familie Galotti. Jedoch handelt er auch hier wieder egoistisch. Anstelle selber für seine Fehler und Taten einzustehen, bestraft er nun sein Kammerdiener Marinelli, welcher nur die Befehle des Prinzen ausgeführt hat.
Als wir das Drama fertiggelesen haben, bemerkten wir, dass Emilia Galottis Persönlichkeit nur schlecht zum Vorschein kommt. Emilia Galotti wird im Verlaufe des Buches immer wieder fremdbestimmt zu Beginn von Ihren Eltern und später wäre ihre Leben sicherlich von dem Prinzen bestimmt worden. Erst als sie ihren Vater anfleht, sie zu erstechen, wirkt sie selbstbestimmend. Wird so die Aufklärung angespielt? Welche anderen Personen könnte man als aufgeklärt beschreiben? Den Prinzen sicherlich nicht.